Am 24. Juli 2024 fand in Oberneuland die politische Sommertour statt, organisiert von der CDU Oberneuland und begleitet von der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Wiebke Winter. Ziel der Tour war es, sich ein Bild von den aktuellen Herausforderungen im Stadtteil zu machen, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen des Winterhochwassers und die Verkehrssituation auf der Mühlenfeldstraße. Gemeinsam mit der Bürgerschaftsabgeordneten Wiebke Winter besuchte der Oberneulander CDU-Abgeordnete Simon Zeimke den Hof Sündermann und machte sich vor Ort ein Bild der Lage.
Schäden durch das Winterhochwasser
Auf dem Hof Sündermann im Außendeichgebiet wurden die Auswirkungen des vergangenen Winterhochwassers besonders deutlich. Biolandwirt Max Sündermann, dessen Hof direkt am Hodenberger Deich liegt, führte die Besucher durch die von den Wassermassen betroffenen Bereiche. Obwohl die Gebäude verschont blieben, wurden die umliegenden Weiden überflutet, und einige Tiere mussten aus benachbarten Höfen in Sicherheit gebracht werden.
Die Gesamtschäden für die Landwirtschaftsbetriebe in Oberneuland wurden auf rund 300.000 Euro geschätzt, doch die bewilligten Entschädigungen decken diesen Betrag bei weitem nicht. Ein halbes Jahr nach der Überschwemmung kämpfen die Landwirte immer noch mit den Folgen, wie etwa dem Verlust von Ernten und der Beeinträchtigung der Weideflächen.
Forderung nach verbessertem Hochwasserschutz
Die Diskussionen vor Ort machten deutlich, dass ein verbesserter Hochwasserschutz für die Region dringend notwendig ist. Ein 20 Jahre altes Gutachten, das die Grundlage für die aktuellen Maßnahmen bildet, spiegelt nicht mehr die heutigen Gegebenheiten wider. Der Fluss Wümme, der sich durch Oberneuland zieht, ist zunehmend verlandet, und der Wasserstand ist dauerhaft um 3 cm höher als noch vor einigen Jahren.
Die Teilnehmer der Tour, darunter auch Ortsamtsleiter Matthias Kook und die CDU-Vertreterin Petra Penning, fordern daher ein neues Gutachten, das die veränderten Bedingungen berücksichtigt und zu einem besseren Schutz der landwirtschaftlichen Flächen beiträgt.
Der Hof Sündermann: Einblicke in die biologische Landwirtschaft
Während der Führung durch den Hof Sündermann erhielten die Besucher Einblicke in die tägliche Arbeit eines Biolandwirts. Der Hof, auf dem 120 dänische Milchkühe gehalten werden, produziert hochwertige Milch für eine nahegelegene Biomolkerei. Normalerweise wird das Futter für die Kühe auf den eigenen Feldern angebaut, doch aufgrund des Hochwassers musste ein Teil der Ernte umgestellt werden, und der Futterbedarf konnte nicht vollständig gedeckt werden.
Max Sündermann betonte, wie wichtig eine zuverlässige Entwässerung und ein effektiver Hochwasserschutz für die landwirtschaftliche Produktion sind. Der Hof verfügt derzeit nur über einen einzigen Entwässerungsgraben, was bei extremen Wetterereignissen nicht ausreicht. Sündermann wünscht sich daher, dass die Wümme wieder ausgebaggert und die Ufer freigeschnitten werden, um zukünftige Überschwemmungen zu verhindern.
Die Rolle der Politik: Klagen und Forderungen
Die Situation hat nicht nur bei den Landwirten, sondern auch in der Politik für Diskussionen gesorgt. Sündermann und andere Landwirte haben eine Anwaltskanzlei beauftragt, eine umweltpolitische Klage gegen die Stadt Bremen vorzubereiten. Ziel ist es, ein neues Gutachten zum Hochwasserschutz zu erstreiten und die Stadt zum Handeln zu bewegen. Dabei geht es nicht nur um den Schutz der Höfe, sondern auch um realistischere Entschädigungszahlungen.
Verkehrssituation auf der Mühlenfeldstraße
Nach dem Besuch auf dem Hof Sündermann stand ein weiteres Thema auf der Agenda: die Verkehrssituation auf der Mühlenfeldstraße. Diese alte Dorfstraße hat sich im Laufe der Jahre zu einer wichtigen Verkehrsader entwickelt, ist aber in schlechtem Zustand und für das heutige Verkehrsaufkommen nicht ausgelegt. Besonders problematisch ist die enge Straße für Busse, Rettungsfahrzeuge, Schulkinder und Besucher des nahegelegenen Einzelhandels.
Wiebke Winter zeigte sich besorgt über den Zustand der Mühlenfeldstraße und versprach, das Thema in die Bürgerschaft einzubringen. Es sei unverständlich, dass die Stadt sowohl den Ausbau als auch die Sanierung der Straße abgelehnt habe, obwohl die Verkehrsbelastung stetig zunehme.
Ausblick: Handlungsbedarf für Oberneuland
Die politische Sommertour durch Oberneuland hat eindrucksvoll gezeigt, vor welchen Herausforderungen der Stadtteil steht. Der Schutz vor Hochwasser, die Unterstützung der Landwirtschaft und die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur sind zentrale Themen, die dringend angegangen werden müssen.
Simon Zeimke und Wiebke Winter haben sich vorgenommen, die Anliegen der Oberneulander Bürgerinnen und Bürger in die Bremer Bürgerschaft zu tragen und sich für konkrete Maßnahmen einzusetzen. Es ist klar, dass sowohl auf lokaler als auch auf Landesebene gehandelt werden muss, um die Lebensqualität in Oberneuland zu sichern und die Landwirtschaft als wichtigen Bestandteil der Region zu erhalten.
Fazit
Die Sommertour der CDU Oberneuland hat gezeigt, dass es in der Region dringenden Handlungsbedarf gibt. Sowohl der Hochwasserschutz als auch die Verkehrsinfrastruktur müssen verbessert werden, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. Simon Zeimke und seine Kollegen setzen sich dafür ein, dass die Interessen der Bürger von Oberneuland gehört und in der Bremer Bürgerschaft vertreten werden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden und Oberneuland für die Zukunft gut aufgestellt ist.