Am Dienstag tagte der Bildungsausschuss des Beirats Oberneuland. Einer der Tagesordnungspunkte war die Situation mit Corona an den Schulen in Oberneuland.
Zu Gast waren Frau Dahm und ein Kollege von der Oberschule Rockwinkel, Herr Schöttker vom ÖG und Herr Ströhle von der Tobias-Schule. Grundlage der Diskussion war ein Fragenkatalog, den der Bildungsausschuss vorab erarbeitet hat.
Infoveranstaltungen 5. Klasse und Abitur
Rockwinkel und das ÖG haben bei den Informationsveranstaltungen für die zukünftigen 5. Klassen zwei unterschiedliche Ansätze gefahren. Während in Rockwinkel diese Info-Abende per Videokonferenz stattgefunden haben, wurde am ÖG individuelle Termine mit Eltern vor Ort gemacht. Natürlich unter Corona-Bedingungen.
Beim Abitur wird es an beiden Schulen gleich ablaufen. Nachdem die Bildungssenatorin die Abitur-Termine verschoben hatte, regte sich widerstand bei den Schülerinnen und Schülern. Erst nach diesem Protest wurde ein weiterer Termin für das Abitur in diesem Jahr Anfang Juni ermöglicht.
Zudem gibt es weitere Änderungen für die Schülerinnen und Schüler. So erhalten Sie 30 Minuten mehr Bearbeitungszeit, Vorbereitungskurse und eine Operatoren-Liste (Was die Fragestellungen bedeuten: bspw. was “analysieren Sie”, “erkennen Sie”, “beschreiben Sie” in den Fragestellungen bedeuten). In Mathematik kann von den Lehrerinnen und Lehrern ein Themenblock ausgeschlossen werden.
Noch nicht ganz klar ist, ob sich die Vornote durch die Abiturprüfungen verschlechtern kann. Bisher interpretieren die Schulleitungen die Regelung des Bildungsressorts so, dass eine Vornote entweder gleich bleibt oder sich verbessern, aber nicht schlechter werden kann.
Corona in den Schulen
Bisher sind wenige Corona-Fälle in den Schulen in Oberneuland aufgetreten. Die Maskenpflicht gilt auf den Schulgeländen. Für ältere Schülerinnen und Schüler auch im Unterricht. Wünschenswert wäre laut den Schulen, wenn auch Klasse 5 und 6 im Unterricht Masken tragen müssten, da so das Risiko für alle – auch Lehrkräfte – minimiert wird. Bislang setzt man hier auf Freiwilligkeit.
Schwierig ist die Situation mit Präsenzunterricht, Home Schooling und Wechselunterricht. Das ist eine besondere Herausforderung für Lehrkräfte, aber auch die Planung. Die Schulen machen aber den Eindruck, dass sie das relativ gut im Griff haben. Grade bei der komplexen Planung mit Wahlpflichtfächern eine große Herausforderung die Kohorten sinnvoll zusammen zu stellen.
An der Schule Rockwinkel nehmen in der Oberstufe knapp 35% am Präsenzunterricht teil, am ÖG sind es 79%.
iPads für Schülerinnen und Schüler
Bei der Verteilung von iPads gibt es große Unterschiede. Während an der OBS Rockwinkel alle Schülerinnen und Schüler bereits mit iPads ausgestattet sind, ist am ÖG noch keine Lieferung angekommen. Hier gibt es aber eine Zusage aus dem Digitalpakt und die Schule hat direkt iPads geordert.
Noch ungeklärt ist die Verwaltung der iPads. Zurückgegebene iPads müssen zurückgesetzt werden und an neue Schülerinnen und Schüler verteilt werden. Für diesen Aufwand gibt es an den Schulen derzeit keine Ressourcen.
Positiv wird die Itslearning Plattform bewertet.
Tobias-Schule
Als Förderschule und Privatschule ist die Tobias-Schule gewissermaßen ein Sonderfall. Zum einen gibt es bislang noch keine Tablets, da das Bildungsressort bei Privatschulen bislang die Privatschulen ausgespart hat. Die Finanzierung für Laptops und iPads wurde bereits beantragt.
Fast alle Schülerinnen und Schüler der Tobias-Schule tragen Masken. Einige sind von der Maskenpflicht befreit. 60% nehmen am Präsenzunterricht teil.
Was war noch?
Patrick Hennings gab zu bedenken, dass zwar auf dem Schulgelände und im Schulgebäude auf die AHA+L Regeln geachtet wird, aber auf dem Schulweg sieht man immer wieder Verstöße gegen diese Regeln. Er regte an, dass die Schulen hier nochmal sensibilisieren.
Die Corona-Testung Anfang des Jahres war ebenfalls Thema. Nur ca. 20% der Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit in Anspruch genommen. Ich habe darauf hingewiesen, dass diese einmalige Testung nur eine Momentaufnahme ist. Sinnvoller könnten regelmäßige Schnelltests sein. Aber noch gibt es keine Zulassung für Heimtests und bei 13 Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland wird die Versorgung mit solchen Tests eine ganz neue Herausforderung. Von daher wäre das zwar eine gute Sache, aber auch derzeit nicht umsetzbar.