Am 26. Mai 2019 wird in Bremen die Bürgerschaft neu gewählt und der Wahlkampf ist in vollem Gange. Auch buten un binnen widmet sich den Parteien und Kandidaten in einem Kandidatencheck. Der erste Kandidat in dieser Reihe war der amtierende Bürgermeister Carsten Sieling. Wenn man sich das Interview ansieht, kann man auf den Gedanken kommen, dass es nicht sein bester Tag war. Für mich wirkte er unsicher und ziemlich steif. Eigentlich hätte ich von einem Politprofi mit über 23 Jahren Parlamentserfahrung mehr erwartet.
Sieling verblüfft mit Aussage zum “schwierigsten Stadtteil”
In dem Frage und Antwort Spiel dürften die meisten Bremer über eine Antwort genauso verblüfft gewesen sein, wie ich. Sieling wurde nach Bremens schwierigstem Stadtteil gefragt. Nach kurzem Überlegen die unerwartete Antwort: Schwachhausen und Oberneuland. Warum nannte er diese beiden? Seine Begründung:
Carsten Sieling bei buten un binnen im Kandidatencheck am 02. April 2019
„Dort gibt es viele Menschen, die ganz, ganz viele Ressourcen haben und die ich bitte, mehr davon für das Gemeinwesen aufzuwenden.“
Sieling ignoriert sozialen Engagement
Das hatte gesessen und die Verwunderung und Empörung ließ nicht lange auf sich warten. Ganz abgesehen davon, dass die Menschen in Schwachhausen und Oberneuland alle ihre Steuern zum Gemeinwesen beitragen, ist das soziale Engagement in diesen Stadtteilen enorm hoch. Und diese Stadtteile profitieren ja noch nicht einmal von städtischen Einrichtungen. Als Beispiel Oberneuland: Hier gibt es für den gesamten Stadtteil genau drei städtische Einrichtungen: Eine Grundschule, eine Oberschule – beide ohne Ganztagsbetreuung – und einen KOP. Alle Kitas, das Jugendzentrum und auch zwei Schulen (davon eine für Behinderte Kinder) werden nur durch ehrenamtliches Engagement der Bürger und von nichtstädtischen Organisationen getragen. In Oberneuland gibt es bislang nicht mal einen hauptamtlichen Ortsamtsleiter. Der arbeitet nämlich ehrenamtlich für den Stadtteil.
ZDie Bürger aus Schwachhausen und Oberneuland sind zudem noch in verschiedensten Vereinen aktiv. In Sportvereinen, Kulturvereinen und sozialen Einrichtungen. Diese Bürger und Vereine kümmern sich ehrenamtlich um Flüchtlinge und benachteiligte Kinder – nicht nur in diesen beiden Stadtteilen sondern in ganz Bremen. Sie unterstützen kulturelle Einrichtungen wie die Kunsthalle, die Kammerphilharmonie. Nicht nur finanziell, sondern auch persönlich. Ebenso profitieren soziale Einrichtungen wie das Mädchenhaus, Inklusionsprojekte (GutsKinder), Löwenherz und andere vom hohen Engagement dieser Bürger.
Ich bin der Meinung, dass sich alle Bremer in allen Stadtteilen sehr für das Gemeinwesen engagieren und ihren Beitrag leisten. Das zeichnet Bremen aus!
Es gibt eine bessere Alternative als Bürgermeister
Wenn man Sieling kennt, dann weiß man, dass er am ganz linken Rand der SPD steht. Wenn man sich das ins Gedächtnis ruft, dann war seine Kritik an den “Bonzen” irgendwie zu erwarten. Aber es kann nicht die Aufgabe eines Bürgermeisters sein, Stadtteile gegeneinander auszuspielen. Ein guter Bürgermeister sollte das Engagement seiner Bürger kennen und wertschätzen. Ein guter Bürgermeister sollte seine Stadt zusammen halten und nicht die Bürger gegeneinander ausspielen.
Aus diesem Grund weiß ich, dass Carsten Meyer-Heder der bessere Bürgermeister für Bremen wäre. Denn eines ist klar: #UnserBremenkannmehr. Ich bin auf eure Meinung gespannt!